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Fakultät Raumplanung

Zivilgesellschaftliche Verantwortungsübernahme für gesellschaftlichen Zusammenhalt „vor Ort“

Grundlegende Annahme des Forschungsprojektes ist, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht „einfach da" ist, sondern in einem territorial definierten Gemeinwesen in konkreten Praktiken hergestellt wird.

Eine bedeutsame Einflussvariable des Zusammenhalts „vor Ort" sind die jeweiligen sozialen und räumlichen Rahmenbedingungen (Zugänge zu Arbeitsmärkten, zu Bildungsmöglichkeiten oder zu öffentlichen Gütern, etc.), die Vorteile bzw. Belastungen durch Infrastrukturen, durch soziodemographische und durch ökonomische Entwicklungstendenzen hervorrufen können. Es handelt sich somit um Faktoren, die sich gegenseitig bedingen und gleichzeitig tiefgreifenden Veränderungen unterworfen und ungleich verteilt sind, was sich sowohl auf nationaler Ebene (z.B. zwischen ländlichen und städtischen Regionen) als auch – in einem sehr viel deutlicheren Ausmaß – auf europäischer Ebene beobachten lässt (z.B. zwischen Regionen in Westeuropa und Südosteuropa).

Eine weitere Einflussvariable örtlichen Zusammenhaltes ist zivilgesellschaftliche Verantwortungsübernahme, die ihrerseits in Verbindung zu sozialräumlichen Ungleichheiten steht. Unterschiedliche Formate der Verantwortungsübernahme können Disparitäten mildern und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Allerdings kann das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure ebenso Ungleichheiten katalysieren und Zusammenhalt „vor Ort“ beeinträchtigen. Dies ist der Fall, wenn z.B. gegensätzliche Ziele, Handlungslogiken und Raumdeutungen in Konflikten, Ausschluss und Marginalisierungen resultieren. Schließlich kann die Wahrnehmung einer sozial-räumlich benachteiligten Lage auch in Passivität und Wandlungsresistenz münden.

Laufzeit: 06/2020 – 05/2024

Ziel

Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Projektes, die Verbindungslinien zwischen (1) sozialen und räumlichen Rahmenbedingungen, (2) zivilgesellschaftlicher Verantwortungsübernahme und (3) gesellschaftlichem Zusammenhalt „vor Ort“ national und international vergleichend zu analysieren. Vertiefte Kenntnisse aus Untersuchungen in sozialräumlich unterschiedlichen Regionen sollen eine Grundlage zur Ableitung von Handlungsmöglichkeiten für Akteur*innen aus Politik und / oder Raumplanung legen. Diese sollen damit befähigt werden, durch Neugestaltungen bzw. Veränderung der Verbindungslinien gesellschaftlichen Zusammenhalt positiv zu beeinflussen.

 


Konsortium

Partner*innen und Förderung

Kooperationspartner*innen

 Sylvia Herrmann | Institut für Umweltplanung (IUP), Uni Hannover

Das Forschungsprojekt ist in das neu gegründete Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) eingebunden. Weitere Infos zum FGZ und zum Forschungsprojekt finden Sie auf der Homepage des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt oder direkt auf der Seite des Forschungsprojekts.

 

Kontakt

Ansprechpersonen

TU Dortmund
Fakultät Raumplanung
Stadt- und Regionalplanung
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Othengrafen