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Fakultät Raumplanung
STADT- UND REGIONALPLANUNG

Projekte

Projekte dienen im in­ter­dis­zi­pli­nä­re Stu­di­um der Raum­pla­nung der praxisnahen Vorbereitung auf die spätere be­ruf­li­che Tätigkeit. Dabei bearbeiten die Stu­die­ren­den raumplanerische Fragestellungen in kooperativer Weise und mit wis­sen­schaft­lichen Methoden unter Anleitung der Projektbetreuung. 

An dieser Stelle finden Sie eine Auflistung der aktuellen Projekte, die durch das Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung betreut wer­den. Nähere In­for­ma­ti­onen zum Projektstudium entnehmen Sie bitte dem Modulhandbuch der Fa­kul­tät Raum­pla­nung und dem LSF

B.SC. RAUM­PLA­NUNG

Aktuelle Projekte

A09 | Belächelt, unterschätzt und übersehen: Öffentliche Toiletten in der Stadtplanung

Beschreibung

In der Stadtplanung wird oftmals die Bedeutung von öffentlichen Räumen für das städtische Leben hervorgehoben. In diesem Zusammenhang wird auf ihre sozialen, kulturellen, politischen und ökologischen Funktionen verwiesen. Es wird argumentiert, dass sie eine wichtige Erfahrungswelt außerhalb des Privaten darstellen und soziale Begegnungen ermöglichen. Zudem werden immer wieder die vielfältigen Möglichkeiten zur Nutzung von öffentlichen Räumen angeführt: So können sie etwa eine Bühne für Kunst- und Kulturveranstaltungen sein, für sportliche Aktivitäten (z.B. Joggen oder Parkour) genutzt werden, Raum für politische Proteste bieten und als Freiluftschneisen das Stadtklima positiv beeinflussen.

Allerdings ist kein Ort in der Stadt ist wie der andere. Öffentliche Räume unterscheiden sich voneinander und somit unterscheiden sich auch die Möglichkeiten ihrer Nutzung. Viele Aspekte beeinflussen die konkreten örtlichen Gegebenheiten und dadurch eben auch welche Menschen sich dort wie bewegen und aufhalten, kommunizieren und interagieren (können).

Als Raumplaner*innen besitzen wir vielfältige Mittel, um die Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume zu lenken. In den letzten Jahren haben Debatten um lebenswerte Städte, inklusive Stadtgestaltung, die zunehmende Vielfalt von stadtgestaltenden Einzelpersonen und Initiativen sowie temporäre Maßnahmen wie Parketts neue Impulse gesetzt und das Interesse an öffentlichen Räumen gestärkt.  Allerdings sind wir der Ansicht, dass menschliche Grundbedürfnisse wie Urinieren/Defäkieren dabei noch zu wenig berücksichtigt werden. Dabei können öffentliche Toiletten die Aufenthaltsqualität von öffentlichen Räumen verbessern und den Aktionsradius von Menschen erweitern. Es kann also argumentiert werden, dass sie zur sozialen Teilhabe beitragen.

Vor diesem Hintergrund thematisieren wir in unserem A-Projekt die bedürfnisorientierte Gestaltung öffentlicher Räume. Ziel des A-Projekts ist es, euch am Beispiel von öffentlichen Toiletten das Zusammenwirken zwischen Menschen und der gebauten Umwelt zu vermitteln. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf den sozialen Aspekten der Planung. Die konkrete Fragestellung werden wir im Projektverlauf mit euch erarbeiten. Hierzu werden wir uns zunächst mit den fachlichen Grundlagen zu öffentlichen Räumen auseinandersetzten. Ebenso werden wir uns unterschiedlichen planerischen Zugängen widmen und Argumente herausarbeiten, wieso eine bedürfnisorientierte Planung öffentlicher Räume relevant ist. Ein weiterer Baustein der Projektarbeit stellt die Beschäftigung mit dem Feld der Toilet Studies dar. Anders ausgedrückt, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Toiletten.

Zum Einstieg in die Projektarbeit werden wir unterschiedliche Medien nutzen. Neben wissenschaftlichen Quellen werden wir auch Filme und Exert*innengespräche in die Lehre einbinden.

Die Auswahl der Methoden, also den wissenschaftlichen Werkzeugen, mit denen ihr im Projekt arbeitet, hängt von eurer Fragestellung ab. Wir möchten euch dazu einladen, euch im Rahmen des Projektes mit unterschiedlichen Methoden auseinanderzusetzen und das Projekt zu nutzen, um erste Erfahrungen in der Anwendung der Methoden zu machen. Denkbar sind neben unterschiedlichen Formen der Beobachtung, Befragungen auch visuelle Methoden (Einsatz von Foto- und Filmmaterial).

Wir freuen uns darauf, euch in eurem ersten Studienjahr zu begleiten. Falls jemand von euch aufgrund einer Behinderung oder chronischen Erkrankung Unterstützung braucht, wendet euch bitte an uns. Ihr erreicht uns unter unseren Dienstaderessen. Die findet ihr auf der Homepage des Fachgebietes Stadt- und Regionalplanung. 

Lehr­ver­an­stal­tung im LSF

Be­treu­ung: Sabine Bongers-Römer, M.Sc. und Lars Sievers, M.Sc.