Aktuelle Seminare
Kooperative Entwicklung von Stadträumen in Kooperation öffentliche und zivilgesellschaftlicher Akteure
Beschreibung
In Zeiten zunehmender Urbanisierung und komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen gewinnen zivilgesellschaftliche Akteure und Initiativen zunehmend an Bedeutung für die Stadtentwicklung. Diese sogenannten „Stadtmacher“ oder „urbanen Pioniere“ übernehmen häufig Aufgaben, die früher in den Verantwortungsbereich öffentlicher Institutionen fielen, und tragen aktiv zur Transformation urbaner Räume und Strukturen bei. Durch Co-Design und Co-Produktion gestalten sie ihre Umgebung mit, fördern das Allgemeinwohl und stärken den sozialen Zusammenhalt. Dennoch bleibt das Verhältnis zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen und strategischer Stadtentwicklung oft unklar. Fragen zur Rolle der öffentlichen Hand, zu Entscheidungsprozessen sowie zu Leadership in diesem Kontext sind von zentralem Interesse.
Im Rahmen des Seminars werden die Studierenden zivilgesellschaftliche Initiativen im Kontext strategischer Stadtentwicklung umfassend analysieren. Sie lernen, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Initiativen kritisch zu reflektieren und entwickeln ein vertieftes Verständnis für die Dynamiken der Koproduktion in der Stadtentwicklung. Ziel ist es, die Vorteile des zivilgesellschaftlichen Engagements im Hinblick auf öffentliche Nutzungen und die Stärkung des Gemeinwohls zu identifizieren. Gleichzeitig sollen potenzielle Nachteile (wie beispielsweise die Umsetzung von Partikularinteressen, der Ausschluss bestimmter Gruppen oder Unklarheiten bezüglich politischer Legitimation und Entscheidungsfindung) erkannt und analysiert werden. Dafür werden die Teilnehmer:innen ausgewählte wissenschaftliche Texte analysieren und ihre Erkenntnisse in die Recherche sowie Analyse von Anwendungsbeispielen einfließen lassen. Dabei wird eine Kombination aus Inputs, Vorträgen externer Expert:innen und Beiträgen der Teilnehmenden genutzt, um unterschiedliche Perspektiven sowie praxisnahe Ansätze zu integrieren. Ziel des Seminars ist es nicht nur, die Studierenden mit theoretischen Grundlagen vertraut zu machen, sondern auch ihre Fähigkeiten zur kritischen Analyse und praktischen Anwendung zu stärken. Das Seminar schließt mit einer Seminararbeit ab; Details hierzu werden zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
Ansprechperson: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Othengrafen
Turnus: jedes Semester