SoCoN | Social Cohesion in Urban Neighbourhoods
Soziale Disparitäten nehmen nicht nur zwischen Städten, sondern auch innerhalb von Städten zu. Unter diesen Umständen ist zu beobachten, dass in vielen europäischen Städten und Stadtquartieren unterschiedliche Formen zivilgesellschaftlichen Engagements entstehen, bei denen Bürger*innen Verantwortung für (Teil-)Räume, Communities und/oder Entwicklungsprozesse übernehmen.
Laufzeit: 01/2022 – 12/2022
Ziel
Vor diesem Hintergrund will SoCoN in einer vergleichenden Perspektive mit Partner*innen in Albanien, Deutschland, Griechenland und Nord-Mazedonien untersuchen, inwiefern zivilgesellschaftliche Akteure Verantwortung für „ihr“ Quartier bzw. „ihre“ Nachbarschaft übernehmen. Die Partner in SoCon wollen dabei insbesondere erforschen, welche Einfluss kleinräumig organisierte zivilgesellschaftliche Initiativen auf die Gestaltung von (öffentlichen) Räumen haben: Was sind Erfolgsfaktoren und Rahmenbedingungen, die auch für andere Städte oder Regionen relevant wären? Was können Kommunen und andere Akteure voneinander lernen? Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Mittelpunkt des fachlichen Austausches:
- Was sind Ziele des zivilgesellschaftlichen Engagements? In welchen Bereichen (und von welchen Akteuren) wird Verantwortung für die Entwicklung von Stadtteilen übernommen?
- Welche Unterschiede sind hinsichtlich der zivilgesellschaftlichen Verantwortungsübernahme festzustellen? Welche unterschiedlichen Motive lassen sich z.B. mit Blick auf den Zeithorizont (kurzfristige vs. langfristige Perspektive) oder den Grad der Gemeinwohlorientierung feststellen?
- In welchem Verhältnis stehen Verantwortung übernehmende Akteure der lokale Zivilgesellschaft zu staatlichen und kommunalen Strukturen bzw. Organisationen? Welche Rolle spielen wohlfahrtstaatliche Systeme und Institutionen (z.B. Stadtplanung) sowie gesellschaftliche Traditionen bei der Übernahme zivilgesellschaftlichen Engagements?
- Welche Rolle spiele Stadt- und Regionalplanung bei der Übernahme von zivilgesellschaftlichem Engagement? Können Planer*innen bürgerschaftliches Engagement durch die Gestaltung von Räumen (Häuser, Straßen/Plätze, Nachbarschaften usw.) fördern oder stärken?
Vorgehen
Zum Erreichen der Projektziele sind verschiedene, sich ergänzende Maßnahmen vorgesehen, in denen verschiedene Zielgruppen (Bachelor-/Master-Studierende, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen) involviert sind. Durch die Kombination verschiedener Methoden und Ansätze wird es zum einen Veranstaltungsformate geben, die stärker auf den Forschungsaustausch zwischen Wissenschaftler*innen in der Westbalkan-Region sowie zwischen deutschen und südost-europäischen Forscher*innen zielen, zum anderen werden Veranstaltungen konzipiert, bei denen der Wissenstransfer zwischen Wissenschaftler*innen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie zwischen Wissenschaftler*innen und Student*innen im Vordergrund steht. Damit trägt SoCoN dazu bei, den grenzüberschreitenden Austausch in der Westbalkan-Region zu fördern sowie albanische, deutsche griechische und nord-mazedonische Studierende und junge Wissenschaftler*innen zu ermuntern, integrierte Handlungsstrategien zur Stärkung des sozialen Zusammenhaltes auf Quartiersebene sowie neue und widerstandsfähige Formen der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren (Governance-Formen) zu entwickeln.
Partner*innen und Förderung
Projektpartner*innen
- PD Dr. Sylvia Herrmann | Institut für Umweltplanung (IUP), Leibniz Universität Hannover; Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, TI Hannover
- Prof. Divna Pencik | University „Ss. Cyril and Methodius“, Skopje
- Stefan Lazarevski | University „Ss. Cyril and Methodius“, Skopje
- Rudina Toto, PhD | Co-Plan, Institut for Habitat Development, Tirana
- Prof. Elona Karafili | International School of Architecture and Urban Development Policies, Polis University Tirana
- Assistant Prof. Evangelos Asprogerakas | Department of Spatial Planning and Regional Development, University of Thessaly, Volos
- Prof. Konstantinos Serraos | School of Architecture, National Technical University of Athens
Förderung
Das Projekt „Social Cohesion in Urban Neighbourhoods – the Role of Civil Society Initiatives“ wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms „Hochschuldialog mit den Ländern des westlichen Balkans 2022“ gefördert (Projektkennziffer 57610042) und findet in Kooperation mit dem Forschungszentrum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt statt.
Ansprechpersonen
TU Dortmund Fakultät Raumplanung Stadt- und Regionalplanung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Othengrafen |