NAWISWF / Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen
In Nordrhein-Westfalens stärkster Industrieregion Südwestfalen brauchen Unternehmen auch künftig hochwertige Industrie- und Gewerbeflächen (GI/GE) für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Die zeitnahe, qualitätsvolle und bedarfsgerechte Bereitstellung von Wirtschaftsflächen durch Regionalplanung und Kommunen erweist sich jedoch zunehmend als Entwicklungshemmnis gerade in der topografisch und naturräumlich anspruchsvollen Region. Hinzu kommen neue Anforderungen an die GI/GE. Neben einer flächensparenden Planung sollen diese Flächen optimal genutzt und verdichtet bebaut werden sowie eine adäquate verkehrliche, digitale und energetisch nachhaltige Erschließung aufweisen. Demnach gilt es, Parkflächen besser auszunutzen und mit Ladeinfrastruktur auszurüsten, Bausubstanz u. Produktionsanlagen energetisch und ressourcenschonend zu optimieren und die Klima-Resilienz herzustellen. Dazu sollen nach einer Bestandsaufnahme an 13 ausgewählten Standorten in Südwestfalen und im Austausch mit den Kommunen konkrete Anforderungen in den o.g. Handlungsfeldern definiert, individuelle Lösungen erarbeitet sowie Pooling- und Geschäftsmodelle für Gemeinschaftsanlagen entwickelt werden.
Laufzeit: 01.01.2024-31.12.2026
Ziele
Ziel ist es, in Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Projektpartnern und Kommunen, integrierte Lösungsansätze für nachhaltige Wirtschaftsflächen zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragestellungen der
- flächensparenden und klimaresilienten Planung und Bauweise der Erschließungsanlagen sowie der künftigen Gebäude;
- klimaneutralen oder mindestens emissionsarmen Energieversorgung;
- klimaneutralen oder emissionsarmen Mobilität von Personen und Gütern;
- Ressourceneffizienz bei Produktionsprozessen und baulichen Anlagen;
- Identifikation von Unternehmen, die über den Stand der branchenüblichen Technik hinausgehende Anstrengungen zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit und ihrer Energie-Effizienz anwenden und sich daher als Zielgruppe der Wirtschaftsflächen eignen.
Vorgehen
SRP analysiert dafür die vorgesehenen Standorte und Planungen für neue Industrie- und Gewerbegebiete in der Region und bewertet diese hinsichtlich ihrer topographischen Lage, Starkregenereignisse, Erreichbarkeit etc. In einem zweiten Schritt ermittelt SRP die planerischen Potenziale für flächensparendes Bauen und die Integration von siedlungswasserwirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Belangen. Das umfasst auch die Herausbildung von Gewerbegebietstypologien und die Analyse möglicher Ziel- und Lösungskonflikte. Anschließend steht die Entwicklung planerischer Maßnahmen auf der konkreten Quartiers- und Stadtteilebene (planerische Grundsätze und Prinzipien für die Gestaltung nachhaltiger und klimaresilienter Gewerbegebiete etc.), die Ableitung und Aufbereitung planerischer Maßnahmen auf der Gebäude- und Parzellenebene und Abstimmung von (planerischen und baulichen) Maßnahmen auf öffentlichen Flächen und privaten Grundstücken im Vordergrund. Das alles fließt, zusammen mit den Ergebnissen der Projektpartner, in die Entwicklung eines Leitfadens ein, der Kommunen einen anwendungsbezogenen Überblick über städtebauliche Konzeptionen, planerische Handlungsoptionen und Steuerungsmöglichkeiten sowie über planungs- und baurechtliche Festsetzungsmöglichkeiten nachhaltiger Industrie- und Gewerbegebiete geben soll.
Partner*innen und Förderung
Ansprechpartner
TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, Stadt- und Regionalplanung, Frank Othengrafen, Jost Buscher
Ansprechpersonen
TU Dortmund
| TU Dortmund Fakultät Raumplanung Stadt- und Regionalplanung Jost Buscher |