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Fakultät Raumplanung
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Forschung

Verkehrsplanung jenseits des infrastrukturellen Wandels

© Jost Buscher und Thomas Eltner ​/​ TU Dortmund
Die Planungspraktiken der Verkehrsentwicklung basieren auf spezifischen räumlich-materiellen Arrangements, normativen Zielvorstellungen sowie Fähigkeiten und Kompetenzen
Im Forschungsprojekt PendelLabor haben wir Planungspraktiken der Verkehrsentwicklung in der Rhein-Main-Region untersucht

Das Verkehrssystem in Deutschland ist durch eine Dominanz des individuellen Autoverkehrs gekennzeichnet. Tatsächlich zeigen die MiD-Daten, dass die täglich zurückgelegten Strecken und die Pkw-Besitzerquote in Deutschland von 2002 bis 2017 gestiegen sind. Dies zeigt sich vor allem im Pendelverkehr: Die Pkw-Nutzung ist in Deutschland auf dem Arbeitsweg besonders hoch, und die Pendelstrecken werden im Durchschnitt länger. Die hier näher untersuchte Rhein-Main-Region steht beispielhaft für deutsche Stadtregionen mit zunehmendem Pendlerverkehr.

Die Notwendigkeit einer Verkehrswende hin zu einem gerechteren und nachhaltigeren Verkehrssystem wird sowohl von Wissenschaftler*innen als auch von staatlichen Stellen zunehmend anerkannt. Im Mittelpunkt der Diskussion um die Verkehrswende steht die Frage, wie ein nachhaltiges, zugängliches und effizientes Verkehrssystem geschaffen werden kann. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eines Wandels im Verkehrssektor hin zu einem gleichberechtigteren und nachhaltigeren Verkehrssystem wird in diesem Beitrag untersucht, wie die lokale und regionale Verkehrsplanung auf die Anforderungen des Wandels reagiert.

Einem praxistheoretischen Ansatz folgend, zielt die empirische Analyse der lokalen und regionalen Verkehrsplanung in der Rhein-Main-Region auf ein Verständnis von Planungshandeln ab, das über infrastrukturelle und technologische Veränderungen hinausgeht. Auf der Grundlage von Dokumentenanalysen und Interviews werden räumliche und materielle Veränderungen, die durch die Verkehrsplanung gefördert werden, normative Ziele und Annahmen, denen die Verkehrsplanung folgt, sowie Fähigkeiten und Kompetenzen, die die Verkehrsplanung in der Rhein-Main-Region unterstützen, herausgearbeitet.

Das Papier identifiziert zwei übergreifende Praktiken der Verkehrsplanung, die den Umgang mit der Verkehrswende in der Rhein-Main-Region prägen: den Ausbau nachhaltiger Verkehrsnetze und die Umverteilung des Straßenraums. Die beiden Praktiken sind nicht grundsätzlich neu, sondern erfassen die lokale und regionale Verkehrsplanung im Rhein-Main-Gebiet in einem Zustand des Wandels. Kontinuität und Veränderung werden gleichermaßen sichtbar.

Hier gelangen sie zum englischsprachigen Volltext.

Ansprechpersonen: Paula Quentin, Jost Buscher, Thomas Eltner